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Generationswechsel

Unser Beitrag

DIE DEMOGRAFISCHE HERAUSFORDERUNG

Die Landwirtschaft der EU steht vor einer wachsenden demografischen Herausforderung: dem Mangel an Junglandwirtinnen und Junglandwirten. Diese Sorge reicht weit über unseren Sektor hinaus, da diese Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten zur Aufgabe von Flächen und Landflucht führen könnte.

ÜBERALTERUNG IM LÄNDLICHEN RAUM

Heute sind nur noch 11 % aller europäischen Landwirte jünger als 40 Jahre. Auf jeden Landwirt unter 35 kommen in Europa mehr als 5, die über 65 sind. Diese Entwicklung wird sich weiter zuspitzen, wenn nun während der nächsten Amtszeit des Europäischen Parlaments und der Kommission die zahlenstärkstenJahrgänge von Landwirten in den Ruhestand gehen. Landwirte und ihre Genossenschaften sind die Basis des ländlichen Lebens. Sie stellen einen großen Teil der Arbeitsplätze im ländlichen Raum dar und sind als beständige Komponente untrennbar mit dem sozialen Gefüge in den ländlichen Gebieten Europas verbunden.

Unsere Überzeugung

EINE TRENDWENDE HERBEIFÜHREN

Wir sind der Ansicht, dass diese Situation zum Guten gewandt werden kann. Der Blick auf die vor uns liegenden wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zeigt, dass die Landwirtschaft eine sinnstiftende Beziehung mit den kommenden Generationen eingehen kann. Die Landwirtschaft ist und bleibt auch weiterhin eine Berufung und es ist ermutigend zu sehen, dass in einigen Mitgliedstaaten eine wachsende Anzahl junger Menschen Landwirtschaft studiert.

NEUEINSTEIGER ERMUTIGEN

Ein erfolgreicher Generationswechsel ist der sicherste Weg, um das Modell des Familienbetriebs – den Eckpfeiler der europäischen Landwirtschaft – zu erhalten. Um Neueinsteiger im Agrarsektor zu ermutigen, müssen wir sicherstellen, dass diese besseren Zugang zu Land und Krediten haben und dass sie von ihren Altersgenossen und den älteren Generationen Unterstützung erhalten. Den europäischen Genossenschaften kommt bei der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Integration von Junglandwirten eine Schlüsselrolle zu.



Unsere Forderungen

JUNGLANDWIRTINNEN UND JUNGLANDWIRTE FÖRDERN

UmderAbwanderungimländlichenRaumentgegenzuwirken,mussdieEuropäischeUnion jungen Menschen in der Landwirtschaft langfristige Perspektiven bieten und eine umfassende Erneuerungsstrategie für den Generationswechsel umsetzen. Um dies zu erreichen, muss das volle Potenzial der künftigen GAP ausgeschöpft werden.Der Zugang zu Wissen, Land und Finanzen sollte vornehmlich aber nicht ausschließlichdurchMaßnahmenderSäuleIIgefördertwerden,dadieSituationenin Europa unterschiedlich und vielfältig sind. Alle im Rahmen der künftigen GAP vorgeschlagenen Maßnahmen, wie z.B. Ruhestandsregelungen, müssen Junglandwirten tatsächlich direkt zugutekommen. Ebenso muss dem Abwärtstrend der landwirtschaftlichen Einkommen entgegengewirkt werden, welches bei 46,5 % des Einkommens der übrigen Wirtschaftsbereiche liegt.Wir rufen alle Mitgliedstaaten dazu auf, sich nachdrücklich für die Förderung und Finanzierung von Junglandwirten einzusetzen.

MULTISEKTORAL VORGEHEN

Man darf zu Recht sagen, dass die Maßnahmen der aktuellen GAP zur Steigerung der Attraktivität der Landwirtschaft für junge Menschen nicht besonders wirkungsvoll waren. Fördermaßnahmen müssen als Teil eines multidisziplinären Ansatzes (Kohäsion und regionale Politik, die EU-Jugendstrategie, soziale Integration, Unterstützung für KMU, Forschung und Innovation) betrachtet werden und sollten nicht allein im Agrarsektor verortet sein. Die Entscheidung, Landwirtin oder Landwirt zu werden, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Es ist wichtig, ein günstiges Umfeld und die richtigen. Bedingungen für Neueinsteiger zu schaffen, sodass es ihnen nicht nur möglich ist, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu gründen, sondern diesen auch zu konsolidieren und einen echten Generationswechsel herbeizuführen. Vereinfachungsmaßnahmen und Synergien zwischen der GAP-Finanzierung und anderen Finanzierungssystemen sollten gestärkt werden, um die Anzahl möglicher Finanzierungsquellen zu erhöhen.

DAS BAUERN-BASHING BEENDEN

Der Trend des „Bauern-Bashings“, der sich in vielen Mitgliedstaaten abzeichnet, wird sich auch auf die Wahrnehmung des Sektors durch die jüngeren Generationen auswirken. Es ist unerlässlich, dass die europäischen Institutionen den positiven und innovativen Beitrag, den Millionen von Landwirten und ihre Genossenschaften täglich leisten, weiterhin fördern.